In Supermärkten, Museen und anderen öffentlichen Orten trage ich immer noch brav eine FFP2-Maske, auch wenn ich damit derzeit eine verschwindende Minderheit geworden bin (Stand: Oktober 2022). Gelegentlich zweifele ich am Sinn der Sache: Bringen Masken bei Omikron überhaupt noch etwas?
Ein Artikel auf tagesschau.de fasst den Stand der Forschung zusammen. Fazit: Masken schützen weiterhin, vor Omikron sogar besser als vor Delta.
Dieses Portrait ist kein Portrait. Bzw. es ist kein Portrait einer Person, sondern einer digitalen Büste.
Bei den meisten Bildern sind mir, was die Lichtverhältnisse und Perspektive angeht, größtenteils die Hände gebunden. Hier konnte ich eine digitale Büste frei im Raum drehen und so ausleuchten, wie ich wollte.
Dann habe ich mir noch die Freiheit genommen, den Gesichtsausdruck etwas anzupassen (die Vorlage hat z. B. keine Pupillen). Hat Spaß gemacht. Ich konnte mich mal mit den Strichen so richtig austoben, ohne mir Gedanken um ausreichende Ähnlichkeit zur Vorlage zu machen.
In seiner Filmkarriere hat Bill Duke zweimal mit Arnold Schwarzenegger vor der Kamera gestanden: einmal als Kontrahend im grottenschlechten „Das Phantom Kommando“ (Commando, 1985) und zwei Jahre später in „Predator“ an seiner Seite.
In „Predator“ ist Bill Duke der Auslöser für eine der einprägsamsten Szene des Films: Im dichten Urwald merkt das Söldner-Team viel zu spät, dass sie Jäger zu den Gejagten geworden sind. Einer nach dem anderen wird von ihrem fast unsichtbaren Gegner niedergemetzelt. „Mac“ (gespielt von Bill Duke) ist der erste, der den getarnten Predator tatsächlich zu sehen bekommt.
Er schleppt praktischerweise gerade ein Schnellfeuergewehr mit sich herum und schießt wahllos in den Wald. Die anderen Söldner eröffnen das Feuer in dieselbe Richtung und mähen den Wald nieder, bis die Läufe glühen und die Munition ausgeht. Den Predator treffen sie dabei natürlich nicht.
Das Bild oben stammt aus genau dieser Szene. Bill Dukes verzerrtes Gesicht — eine Mischung aus Wut und Verzweiflung — blieb mir lange in Erinnerung.
Die Szene steht natürlich auf YouTube, aber wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte sich den Clip lieber sparen und sich lieber den ganzen Film zu Gemüte führen. Es ist gewiss kein Meilenstein des Kinos, aber ein durchaus spannender Film.
Bevor jemand aus einer jüngeren Generation fragt: Die absolut absurden Szenen in „Predator“ (u. a. „Dillon! You son of a bitch!“, „I ain’t got time to bleed.“ und „Anytime …“) wirkten schon damals absurd. Der höchst fragwürdige Umgang mit Südamerika als Handlungshintergrund in US-Filmen war damals hingegen wohl den wenigsten Zuschauer:innen bewusst.
Mark Zuckerberg ist der Mitschöpfer von Facebook, dessen Aufstieg und Sündenfall im Film „The Social Network“ vermutlich etwas unfair, dafür aber um so unterhaltsamer vorgeführt wird.
Irgendwas an Herrn Zuckerbergs Gesicht schreit „karikier‘ mich!“. Sind es die Ohren, die unnatürlich wirkenden Augen … keine Ahnung.
Ich statt ein 1:1-Portrait anzufertigen, wie beim ebenfalls etwas karikaturesken Gesundheitsminister a. D. Jens Spahn, habe ich mir hier ein paar gestalterische Freiheiten erlaubt: Ohren etwas größer, Kiefer etwas tiefer, Stirn etwas höher. Faszinierend war, dass jeder Versuch, seine Augen größer wiederzugeben als sie sind, total misslang — er sah schlicht nicht mehr menschlich aus. Bizarr.
In der Serie „Nummer 6“ spielte Patrick McGoohan einen Geheimagenten, der seinen Job kündigt und daraufhin in einem mysteriösen Dorf aufwacht. Statt mit seinem Namen wird er dort nur als Nummer 6 angesprochen und von einer Nummer 2 befragt, was ihn zu seiner Kündigung bewegt hat.
Die Serie entwickelt ihre Spannung daraus, dass Nummer 2 den Auftrag hat, aus Nummer 6 die Wahrheit herauszupressen und Nummer 6 gar nicht daran denkt, den Forderungen nach Auskunft Folge zu leisten. Wer im Dorf die Nummer 1 ist, bleibt bis zur letzten Folge der Serie ein Geheimnis.
Selbst wenn sie generell nicht so toll sind, haben Filme mit Nicolas Cage immer noch ihn. Er hat eine Präsenz, die schlecht zu erklären ist. Für mich ist seine Anwesenheit oft das ausschlagende Argument, einen Film zu sehen — wenn Mr. Cage drin ist, wird’s selten langweilig.
Eigentlich habe ich ihm nur zwei Filme verübelt: „Spiel auf Zeit“ (Snake Eyes) von Brian De Palma fand ich generell enttäuschend, das konnte er nicht rausreißen. „Know1ng — Die Zukunft endet jetzt“ (Knowing) von Alex Proyas würde mir vermutlich ohne Nicolas Cage besser gefallen: Eine dramaturgisch essenzielle Szene verpuffte bei mir, weil ich die Pose wiedererkannte: Genauso hatte der Schauspieler in „The Rock — Entscheidung auf Alcatraz“ (The Rock) auch mal gestanden.
Glücklicherweise gibt es auch viele, viele Filme, in denen das Material dem Darsteller gerecht wird, u. a.
„Adaption: Der Orchideen-Dieb“ (Adaptation.): Nicolas Cage spielt Charlie Kaufman, den Drehbuchautor des Films, sowie dessen fiktiven Zwillingsbruder. Ist genauso abgefahren, wie es klingt (Regie: Spike Jonze)
„Mom and Dad“: In einer Variante von „The Screwfly Solution“ wenden sich Erwachsene plötzlich gewaltsam gegen ihre Kinder. Selma Blair und Nicolas Cage spielen darin ein sehr liebevolles Elternpaar.
„Mandy“: Ein sympathisches Paar (Andrea Riseborough, Nicolas Cage) lebt in einer abgelegenen Hütte im Wald. Dann taucht dort ein größenwahnsinniger Hippie-Prediger auf, der die Frau in seinen Kult aufnehmen will.
„Die Farbe aus dem All“ (Color Out Of Space): Eine sympathische Familie (Joely Richardson, Nicolas Cage, Madeleine Arthur, Brendan Meyer) lebt in einem abgelegenen Haus im Wald. Dann schlägt ein mysteriös tiefviolett leuchtender Meteor im Brunnen des Hauses ein.
Aus der Ecke „Guilty Pleasures“ kann ich empfehlen:
„Con Air“: Ein entlassener Gefangener (Cage) will eigentlich nur zu seiner Frau und Tochter zurück, doch das Transportflugzeug wird von einem psychopathischen Schwerkriminellen entführt.
„Ghost Rider“ (beide): Ein Motorrad-Stuntfahrer (Cage) wird von einem rachsüchtigen Feuerdämon besessen, was dazu führt, dass sein Kopf nachts zu einem brennenden Totenkopf wird.
„Drive Angry“: Ein Mann (Cage) will seine Tochter aus den Klauen eines größenwahnsinnigen Hippie-Predigers retten — und benimmt sich dabei, als sei der Teufel hinter ihm her.
„Willy’s Wonderland“ lohnt sich nur, wenn man sehen will, was dabei herauskommt, wenn Nicolas Cage einen ganzen Film lang kein einziges Wort sagen darf.
Zwischenzeitlich habe ich sie auch in „Meine Braut ist übersinnlich“ gesehen (Bell Book and Candle, 1958) sowie in „Küss mich, Dummkopf“ (Kiss Me, Stupid, 1964).
„Meine Braut ist übersinnlich“ war die Inspiration für gleich zwei Fernsehserien, „Verliebt in eine Hexe“ und „Bezaubernde Jeannie“. Im Film steht wieder Jimmy Stewart an ihrer Seite, nur in einer ganz anderen Relation.
„Küss mich, Dummkopf“ ist die berüchtigte Billy-Wilder-Komödie, in der er für das prüde Amerika entschieden zu weit gegangen war. Kim Novaks Rolle von „Polly the Pistol“ war ursprünglich für Marilyn Monroe vorgesehen. Dean Martin spielt hier eine wunderbar böse Karikatur der Person, für den ihn viele damals hielten.
Kim Novak ist in beiden Filmen großartig, aber ich brauche jedes Mal mehrere Minuten, um nicht Madeleine zu sehen.
Ich sah ein Foto von derzeitigen Bundesvorsitzenden der CDU und begann mit den Fingern zu schnippen: Der sieht doch so aus wie … wie der … ich komm gleich drauf … nein, kein Schlumpf, aber der Typ aus … bin ich etwa der einzige, der das sieht?
Geboren als Frances Ethel Gumm, Mutter von Liza Minnelli.
Als ich für ein Jahr in den USA leben durfte, musste ich bei einem Familientreffen zur Weihnachtszeit zugeben, dass ich den Film nie gesehen hatte.
Meine amerikanischen Gastgeber waren über meine Unkenntnis so erstaunt, dass sie in der Fernsehzeitschrift (die Geschichte ist ein paar Jahre her) nachguckten, wo der Film als nächstes lief. Wie der Zufall es so will, lief er in einer halben Stunde. Damals lief The Wizard of Oz in der Weihnachtszeit immer auf irgendeinem Sender, wie hierzulande „Dinner for One“ zu Silvester.
Familientreffen hin oder her: Das konnte nicht so bleiben, die Bildungslücke musste geschlossen werden, und zwar stante pede.
Das Essen wurde zurück in die Röhre geschoben, die Getränke wurden aufgefüllt und ich wurde vor den Fernseher gesetzt, Wizard of Oz gucken. Hinter mir hatte die gesamte Familie Position bezogen, auf Stühlen, Sesseln und Hockern. Nur die Oma nicht, die durfte im Esszimmer bleiben.
Zum Glück ist der Zauberer von Oz tatsächlich ein wunderbarer, zeitloser Film. Ich musste also keine Begeisterung heucheln, um den Frieden zu wahren. Die Familie genoss sichtbar, wie ich mitfieberte und lachte und das, was sie alle von klein auf kannten und auswendig mitsprechen konnten, zu schätzen wusste.
Eine schöne Sache am Zauberer von Oz ist, was sich alles hineininterpretieren lässt. Der Film soll sich mit dem Pink-Floyd-Album „Dark Side of the Moon“ synchronisieren lassen; Aluhüte wollten am Bildrand einen Suizid gesehen haben, wo sich nur ein Storch schüttelte („The Hanging Munchkin„).
Der Film ist ein fester Bestandteil der US-amerikanischen Popkultur — so bezeichnete sich die LBGT-Community schnell als „Friends of Dorothy„, und Phrasen wie „We’re not in Kansas anymore“ und „It’s a twister!“ oder „We’re off to see the wizard“ tauchen an unzähligen Stellen auf. Zählt in den USA jemand „lions, tigers, bears“ auf, antwortet garantiert jemand mit „Oh my!„.
Lee Van Cleefs große Stärke bestand darin, bedrohlich zu wirken. Mit seinen eingefallenen Wangenknochen, der markanten Hakennase und seinen scharf blitzenden Augen musste er verflixt wenig tun, um furchterregend zu sein.
In den meisterhaften Sergio-Leone-Western „Für eine paar Dollar mehr“ und „Zwei glorreiche Halunken“ muss er nur aufblicken und alle wissen: Wir müssen aufpassen, was wir tun, der ist zu allem fähig. Ein faszinierendes Gesicht.
Als John Carpenter für seinen Science-Fiction-Klassiker „Die Klapperschlange“ einen unberechenbaren Bösewicht brauchte, war Lee Van Cleef eine naheliegende Wahl. Bei den Dreharbeiten war der Western-Veteran so schwach auf den Beinen, dass er in den meisten Szenen entweder sitzt oder sich an irgend etwas anlehnt. Doch das merken nur Zuschauer:innen, die es wissen. Und selbst dann projiziert er die Verschlagenheit einer Schlange und die Agilität einer Wildkatze.
Eigentlich wollte ich ja keine Politiker mehr zeichnen und Schraffieren wollte ich auch nicht mehr.
Dann habe ich meine Meinung geändert.
Im zugrundeliegenden Foto guckte er weniger traurig, die Ohren sind ihm beim Zeichnen auch gewachsen und die Stirn ist geschrumpft. Es ist mehr eine Karikatur geworden als ein Portrait.
Das Hemd ist getränkt mit dem Blut der Leute, die seine Entscheidungen ausstehen müssen.
Einer Umfrage von 2017 (?) zufolge fanden britische Männer, der Film „Predator“ sei aufregender und stimulierender als eine Ehe. Was beweist das? Dass solche Umfragen wertlos sind.
Mit seinem Thema „Muskelprotze im Urwald“ ist der Film Predator ein Testosteronfeuerwerk, Frauen kommen nur sehr peripher vor. Solange man ihn nicht ernst zu nehmen versucht, kann der Film sehr unterhaltsam sein, auch wenn ich die erste und dritte Sequel (also „Predator 2“ und „The Predator“) vorziehe.
Bill Duke ist in diesem Film jedenfalls grandios — er entwickelt mehr Persönlichkeit als der Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger.
Der unvergleichliche Patrick McGoohan als „Nummer 6“ in der gleichnamigen Serie.
Die Einstellung kommt aus derselben Folge „One Upon A Time“ (Titel in Deutschland: „Pas de deux“), aus der auch das vor einigen Monaten hier publizierte Bild von Leo McKern stammte.
The Prisoner war eine seinerzeit kurzlebige Fernsehserie, die aufgrund seiner Zeitlosigkeit ein erfreulich langes zweites Leben genießt.
In der fraglichen Folge zeigen die beiden Hauptdarsteller alles, was sie können. In anderem Zusammenhang würden die Szenen überzeichnet wirken, hier funktionieren sie großartig. Patrick McGoohan muss innerhalb von Sekunden eine weite Spanne an widersprüchlichen Emotionen abdecken. Hier guckt er noch verschmitzt …
Jessica Lange hat es geschafft, immer wieder nach oben zu kommen — zuletzt in der Horror-Serie „American Horror Story“, zuvor u. a. im Dustin-Hoffman-Vehikel „Tootsie“ und erstmals im durchwachsenen 1976-Remake von „King Kong“.
In Blue Sky stand sie zusammen mit Tommy Lee Jones vor der Kamera.
Die hochgeföhnte Frisur hat mir sichtbar Probleme bereitet. Dafür bin ich mit der Augenpartie und dem Mund sehr zufrieden.