Gerald Himmelein

Lance Reddick

US-amerikanischer Schauspieler (1962-2023)

Lance Reddick als Cedric Daniels in der Folge „Transitions“ der Serie The Wire (2002-2008).

Über „The Wire“ im Allgemeinen und Lance Reddick im Konkreten könnte ich so viel schreiben.

Jahrelang las ich immer wieder, „The Wire“ sei die beste US-amerikanische Serie aller Zeiten. Wenn sich das Lob derart ballt, entsteht bei mir immer ein seltsames Unwohlgefühl. Ich bin hin- und hergerissen zwischen „Muss ich unbedingt sehen“ und „Was ist, wenn ich es nicht so toll finde?“. Das mag eine seltsame Sichtweise sein.

Die erste Staffel war eine gemischte Erfahrung: Ich war vollauf begeistert, meine bessere Hälfte vom eigensinnigen Erzählstil der Serie völlig erschöpft. „The Wire“ nimmt sein Publikum wirklich nicht an die Hand. Über Folgen hinweg entwickeln sich Handlungsstränge ohne sichtbare Richtung, bis die Fäden dann doch plötzlich zusammenfinden und zu einem umwerfenden Höhepunkt führen. Und das in jeder Staffel aufs Neue, fünf Staffeln lang.

Liyah Mitchell

US-amerikanische Darstellerin

Liyah Mitchell in der Dokumentation„Kokomo City“ (2023).

Die Dokumentation beleuchtet das Leben vier US-amerikanischer Transfrauen, die in Atlanta und New York City leben. Da der Film in Deutschland bisher nur auf Festivals lief, bin ich leider noch nicht dazu gekommen, ihn zu sehen.

Pedro Pascal (1)

chilenisch/US-amerikanischer Schauspieler (1975-)

Pedro Pascal als Joel Miller in der Folge „When We Are in Need“ der Serie „The Last of Us“ (2023).

Nachdem ich schon Bella Ramsey in ihrer Rolle als Ellie gezeichnet hatte, fand ich es nur fair, auch Joel zu schraffieren, den treuen Begleiter an ihrer Seite. Ich habe dieselben Strichstärken verwendet und eine ähnliche Farbgebung.

Bella Ramsey

britische Schauspielende (2003-)

Bella Ramsey als Ellie Williams in der Folge „Left Behind“ der Serie „The Last of Us“ (2023).

„The Last Of Us“ ist die Verfilmung eines Spiels, das ich noch nicht gespielt habe. Ein Freund überzeugte mich davon, die Serie trotzdem zu sehen. Nach einer eher enttäuschenden ersten Folge zog mich die Serie doch schnell in ihren Bann. Die Folgen 3 und 7 gefielen mir bisher am besten.

Richard Dix (1)

US-amerikanischer Schauspieler (1893-1949)

Richard Dix in The Ghost Ship (1943).

In diesem von Val Lewton produzierten Horrorfilm spielt Richard Dix den renommierten Schiffskapitän William Stone, der von einem Matrosen des Mordes angeklagt wird. Über den Anschuldigungen verliert Dix in wachsendem Maße die Fassung. Weitere Todesfälle auf dem Schiff machen die Lage an Bord nicht besser …

Dem Vernehmen nach entstand der Film nur, weil Val Lewton den für einen anderen Film (Pacific Liner, 1939) gebauten Filmset sah und dachte: „Da müssen wir noch was mit machen.“ Der Film verschwand für 50 Jahre in den Archiven, weil Lewton das Drehbuch wohl von einem Theaterstück geklaut hatte.

Rod Serling

US-amerikanisches Multitalent (1924-1975)

Edwin Rodman Serling in der Einleitung zur Folge „Die lächelnde Stadt“ der Serie „Unwahrscheinliche Geschichten“ (The Twilight Zone, 1959).

Sowohl Herr Serling als auch sein Werk sind in Deutschland viel zu wenig bekannt. Die Serie ist eigentlich gar keine: Jede Woche flimmerte ein eigenständiges, halbstündiges Drama auf der Kathodenröhre, mit wechselnder Besetzung und wechselnden Genres. Einige Geschichten sind Science Fiction, andere Horror.

Was die Folgen verband, war Serling selbst, der jede Geschichte mit einem kurzen Monolog einleitete, stets im Anzug, mit einem leicht sarkastischen Grinsen und einer hochgezogenen Augenbraue. Viele Drehbücher stammten von Serling selbst, andere von renommierten Talenten wie Charles Beaumont und Richard Matheson.

Roger Waters

britischer Musiker (1943-)

George Roger Waters ist ein erstklassiger Musiker; der Rest ist heftig umstritten. Das willensstarke Gründungsmitglied der Band „Pink Floyd“ fiel in den letzten Jahrzehnten durch diverse Kontroversen auf. Palästina, Ukraine, Taiwan … gibt es ein brandheißes Thema auf der Welt, hat Waters vermutlich eine saukontroverse Meinung dazu.

Das der Zeichnung zugrundeliegende Bild stammt aus der Dokumentation „Squaring the Circle“ (Squaring the Circle: The Story of Hipgnosis, 2022). Es geht darin um eine in den 1970ern führende Grafik-Agentur, die Gestaltung zahlreichender prägender Alben verantwortlich war, darunter auch die von Pink Floyd. Interviews mit Musikern dieser Bands sind ein wesentlicher Bestandteil der Dokumentation.

Regisseur Anton Corbijn hatte die geniale Idee, Waters mit einem Schlaglicht von rechts auszuleuchten (und einem ganz kleinen Aufheller von links). Das gibt dem Interviewten einen koboldhaften Look, was sehr gut zu ihm passt.

Markus Söder

Markus Thomas Theodor Söder während einer Aussage bei einer öffentlichen Anhörung. Seit 2019 ist Markus Söder Parteivorsitzender der „Christlich-Sozialen Union“ (CSU), der bayerische Geschmacksrichtung der CDU. Er trat dabei in die Fußstapfen von Horst Seehofer. Das Frech-Überhebliche an dem zugrundeliegenden Foto hallte in mir lange …

Jimmy Lai

britisch-chinesischer Unternehmer und Aktivist (1947-)

Lai Chee-Ying, im Westen besser als Jimmy Lai bekannt, ist ein britisch-chinesischer Unternehmer und Demokratie-Aktivist.

Er begann als Kleidungshersteller, gründete nach dem nie stattgefundenen Tian’anmen-Massaker 1989 das investigative Nachrichtenmagazin „Next Weekly“ und kurz vor der Übergabe Hongkongs an China eine prodemokratische Tageszeitung, „Apple Daily“.

Mit diesen Aktivitäten und Spenden an pro-demokratische Politiker und Parteien machte er sich nicht nur Freunde. 2020 wurde er erstmals festgenommen. 2021 wurde er zu 14 Monaten Haft verurteilt, kurz darauf zu 13 weiteren Monaten. Ende 2023 wurde ein weiterer Prozess gegen ihn angestrengt, seitdem befindet er sich in Einzelhaft.

Ava Gardner

US-amerikanische Schauspielerin (1922-1990)

Die unvergleichliche Ava Gardner im Drama „Pandora und der fliegende Holländer“ (Pandora and the Flying Dutchman, 1951).

Ich habe den Film selbst noch nicht gesehen (steht auf der Liste), aber das Bild von Frau Gardner hat mich sofort fasziniert.

Der Name „Ava Gardner“ kam auf sehr gewundenen Wegen in mein Bewusstsein — als Pointe in einem Sketch der argentinischen Musik-Comedy-Gruppe „Les Luthiers“ (der deutschen Wikipedia gänzlich unbekannt).

Kurzes Luftholen.

Angela Lansbury

britische Schauspielerin (1925-2022)

Angela Lansbury in „Botschafter der Angst“ (The Manchurian Candidate, 1962).

Insbesondere in Deutschland ist Angela Lansbury vor allem durch die Hauptrolle in der Krimiserie „Mord ist ihr Hobby“ (Murder, She Wrote, 1984) bekannt.

Im Thriller „Botschafter der Angst“ spielt sie die Mutter des nur drei Jahre jüngeren Hauptdarstellers, einem aus Korea zurückgekehrten Kriegshelden.

Wer den Film nicht kennt: Überspringen Sie bitte den Wikipedia-Artikel, der im zweiten Absatz gleich die dramatischste Wendung des Films verdirbt.

Edward G. Robinson

US-amerikanischer Schauspieler (1893-1973)

Edward G. Robinson in „Im Namen des Gesetzes“ (I Am the Law, 1938).

Robinson wurde als „Der kleine Cäsar“ (Little Caesar, 1931) berühmt, zeitlos wurde sein Gesicht durch seine Rolle in „Frau ohne Gewissen“ (Double Indemnity, 1944). Laut IMDb spielte er in 117 Filmen mit.

Geboren wurde in Rumänien als Emanuel Goldenberg. Als er neun Jahre alt war, wanderte seine Familie in die USA aus. Auswanderungsgrund war wohl, dass sein Bruder in Rumänien von jugendlichen Antisemiten angegriffen wurde.

„Im Namen des Gesetzes“ war eine der seltenen Gelegenheiten, in denen Robinson keinen Kriminellen spielte, sondern den titelgebenden Staatsanwalt.

Robert Clarke

US-amerikanischer Schauspieler (1920-2005)

Robert Clarke in „Der Mann von Planet X“ (The Man from Planet X, 1951)

Clarke stand in vielen weniger bekannten Science-Fiction-Filmen der 1950-er-Jahre vor der Kamera und wechselte dann zu Gastrollen in zahlreichen Fernsehserien. Unter anderem hat er in der Science-Fiction-Romanze „Beyond the Time Barrier“(1960) mitgespielt, aus der ich bereits Darlene Tompkins portraitiert habe.

Der Low-Budget-Science-Fiction-Film „Der Mann von Planet X“ ist in erster Linie dafür bekannt, dass er Steven Spielberg auf die Idee brachte, Menschen und Aliens in „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ (Close Encounters of the Third Kind, 1977) mit Tönen kommunizieren zu lassen.

Archibald Alec Leach

britisch/US-amerikanischer Schauspieler (1904-1986)

Archibald Alec Leach als Cary Grant als Mortimer Brewster in „Arsen und Spitzenhäubchen“ (Arsenic and Old Lace, 1944).

Dem Vernehmen nach fand Cary Grant seine darstellerische Leistung in diesem Film nicht so toll. Ich würde behaupten, dass ihm die Rolle gar keine andere Wahl ließ. Wäre Grant nicht dauernd vor dem Überschnappen, wäre der Film nicht halb so lustig.

Würde man mich mit gezogener Waffe zwingen, meinen Cary-Grant-Lieblingsfilm zu nennen, würde ich vermutlich nicht „Arsen und Spitzenhäubchen“ sagen, sondern je nach Stimmung entweder „Charade“ (weil mit Audrey Hepburn) oder „Der unsichtbare Dritte“ (weil von Hitchcock). Aber an zweiter Stelle …

Im Film ist ein Grabstein auf dem Friedhof neben dem Haus seiner Familie übrigens mit „Archie Leach“ beschriftet.